Die Schneeballen sind frittierte Süßigkeiten aus Mürbeteig, deren Besonderheit darin besteht, dass der Teig in Streifen geschnitten, verflochten und in „Bälle“ geformt wird, bevor sie frittiert werden.
Oft werden Schnaps (Pflaumenbrand) oder Wein dem Teig hinzugefügt, um den Mürbeteig zu aromatisieren.
Die Form erinnert an einen Schneeball: daher der Name „Schnee“ = Schnee, „Ballen“ = Ball.
Die Schneeballen stammen aus der Gegend von Rothenburg ob der Tauber (Franken/Bayern) und der Hohenlohe — eine Tradition, die mindestens 400 Jahre zurückreicht.
Früher wurden sie zu Hochzeiten und besonderen Anlässen zubereitet, da die Zutaten reichhaltig und die Zubereitung aufwendig ist.
In der heutigen Zeit sind sie eine lokale Spezialität, die in den Konditoreien von Rothenburg vor allem zu Weihnachten verkauft wird, aber auch das ganze Jahr über erhältlich ist: ein „essbares Souvenir“ für Touristen und Liebhaber traditioneller Süßigkeiten.
Um die Form eines Balls zu geben, verwendet man das Schneeballeneisen (wörtlich „Eisen für Schneebälle“): ein spezialisiertes Werkzeug in Form einer Zange.
Das Werkzeug wird in heißes Öl getaucht und hält die kugelförmige Form (alternativ kann man ein Teesieb verwenden).
Traditionell werden sie nach dem Frittieren mit Puderzucker bestäubt, aber es gibt Varianten mit Schokoladenüberzug, Nusskrokant, zusätzlichen Gewürzen, Glasur, Honig usw.
- Schwierigkeit: Mittel
- Kosten: Günstig
- Ruhezeit: 1 Stunde
- Vorbereitungszeit: 10 Minuten
- Kochmethoden: Frittieren
- Küche: Deutsch
- Saisonalität: Weihnachten, Alle Jahreszeiten
Zutaten
- 500 g Mehl
- 2 Esslöffel Zucker
- 1 Prise Salz
- n. B. Zitronen- und Orangenschale
- 1 Ei
- 2 Eigelb
- 250 ml saure Sahne
- 2 Esslöffel Zwetschgenschnaps (Pflaumenlikör)
- n. B. Erdnussöl
Werkzeuge
- 1 Zackenrolle
- 1 Teesieb
Schritte
1. In einer großen Schüssel Mehl + Salz + Zucker + Schalen mischen. Kalte Butter in Würfeln hinzufügen und mit den Fingern „zerbröseln“, bis eine sandige Masse entsteht.
2. In einer anderen Schüssel Eier, Eigelb, saure Sahne und Schnaps mischen.
3. Die flüssige Mischung zur trockenen Mischung geben und zu einem glatten und kompakten Teig kneten. In Folie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
4. Den Teig auf einer bemehlten Fläche zu einer dünnen Scheibe ausrollen und in Quadrate von 11 cm schneiden.
5. Mit einer Zackenrolle (oder Messer) Streifen von ca. 1,5 cm Breite innerhalb der Scheibe schneiden, wobei ein äußerer Rand (ca. 1‑2 cm) intakt bleibt.
6. Mit einem Holzlöffelstiel (oder einem speziellen Werkzeug namens „Schneeballeneisen“) abwechselnd einen Streifen anheben, dann vorsichtig herausfädeln: Die Streifen fallen und bilden eine Art „Knäuel“ aus Teig.
7. Mit den Händen eine Kugel von 10 cm (30 g) formen, ohne den Teig zu stark zu drücken. Wenn du das Schneeballeneisen hast, verwende es, um die Form zu halten.
8. Eine große Menge Pflanzenöl auf etwa 170–180 °C erhitzen.
9. Jede Teigkugel vorsichtig in das heiße Öl tauchen und etwa 4‑6 Minuten frittieren, dabei gelegentlich wenden, bis sie gleichmäßig goldbraun ist.
10. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Noch warm (oder einmal abgekühlt) mit Puderzucker bestäuben.
11. Vollständig abkühlen lassen.

