Im Jahr 1999, im Alter von 19 Jahren, reiste ich nach London mit dem Ziel, dort drei Monate zu verbringen und die Sprache zu lernen.
Ich kehrte nach 10 Tagen zurück.

Jeder Moment im Leben hat seine Zeit, damals war ich noch nicht bereit, heute, wenn man mich bitten würde, drei Monate oder mein ganzes Leben in London zu verbringen, hätte ich keine Zweifel und würde am selben Tag abreisen!

London ist die europäische Stadt, die ich am meisten liebe. Ich bin viele Male zurückgekehrt und werde es auch in Zukunft tun, dessen bin ich sicher, aber damals war ich nicht bereit.

Zu jung, und London war zu multikulturell, zu englisch und gleichzeitig zu kosmopolitisch für eine Neunzehnjährige, die nie gereist war, und nicht zuletzt, in London aß man nicht gut!

Im Laufe der Jahre, jedes Mal, wenn ich zurückkam (mein Onkel lebt dort seit dreißig Jahren), habe ich immer ethnische Küchen gewählt, von marokkanisch bis indisch, von japanisch bis nahöstlich, weil London, wie man weiß, keine echte kulinarische Identität hat und um einige englische Spezialitäten zu finden, muss man in einem der vielen historischen Pubs einkehren, wo man sich selbst bedient und eine „Pie“ finden kann, das heißt eine Art salziger Kuchen, der in der Regel mit Fleisch gefüllt ist.

Deshalb habe ich eine „Pie“ aus der angelsächsischen Tradition für die englische Etappe des „Reise um die Welt in 80 Gerichten“ ausgewählt.

Shepherd’s Pie, wie der Name schon sagt, ist der typische Kuchen (oder besser gesagt Auflauf) der englischen Schäfer.

Dieser Auflauf hat sogar verschiedene Namen, je nach Art des verwendeten Fleisches: Wenn man Lammfleisch verwendet, ist der korrekte Begriff dafür Shepherd’s Pie.

Und wenn Rindfleisch verwendet wird, ändert sich der Name zu Cottage Pie (das Rezept finden Sie im Buch „In cibo veritas, kreative und ethnische Küche„).

Es handelt sich um ein Rezept bescheidener Herkunft, das heute in verschiedenen Ländern der Welt in unterschiedlichen Versionen existiert: hachis parmentier in Frankreich, pastel de papa in Südamerika usw.

Die Shepherd’s Pie entstand Ende des 18. Jahrhunderts, als Kartoffeln im Vereinigten Königreich weit verbreitet wurden, insbesondere unter den Armen, aufgrund ihres günstigen Nährwerts.

Die armen Familien verwendeten die Reste des Bratens, um dieses Gericht zuzubereiten.

Wie jedes traditionelle Rezept hat jede Familie ihre eigene Version, einige fügen Erbsen hinzu, andere Mais, wieder andere Pilze oder machen den Kartoffelbrei mit Sahne, dies ist ein „Basis“-Rezept, das Sie nach Belieben anpassen können.

Im Video die Version mit sous vide gegartem Lamm dank der Verwendung des Roner.